Nimm Platz und genieße!

Silsersee/ Oberengadin: Der Silsersee bei Sils/ Segl Maria ist so schön, dass man sich eigentlich immer irgendwo auf eine Bank setzen möchte. Ein Spaziergang entlang des Ufers ist ein Genuss.  Die hohen Berge spiegeln sich im klaren Wasser. Je nach Lichteinfall schimmert es tintenblau, türkis und manchmal sogar smaragdgrün. Die Strecke von Maloja nach Sils/Segl Maria ist autofrei. Kein Lärm, keine Hektik, nur ein leichter Wind, eine herrliche Ruhe und wunderschöne Ausblicke…

Genau das hat mich gereizt. Als Städterin möchte ich im Urlaub möglichst wenig störenden Verkehrslärm haben, vor allem beim Wandern in der Natur. Von Pontresina gelangt man mit dem Bus in einer guten Stunde direkt nach Maloja am Fuße des berühmten Malojapasses. Aussteigen, durch das 300-Seelen-Dorf laufen und schon ist man auf der autofreien Südseite. Perfekt!

Ja, auch die Schweiz hat Inseln! 🙂 Und die sogar mit ein wenig „Schatz im Silbersee-Feeling“!

Wanderung Maloja Sils/Segl Maria

Und auf dieser halben Strecke des knapp 14 Kilometer langen Rundweges um den Silsersee gibt es viel zu entdecken. Neben dem charmanten Weiler Isola zum Beispiel die kleinen Chaviola-Inseln. Die grösste der Inselgruppe ist etwas mehr als 100 Meter lang und alle sind mit Bäumen bewachsen.

Blick auf das Delta von Isola.

Von der Busstelle Maloja bis zur Busstelle in Sils/ Segl Maria sind es rund acht Kilometer. Wer keine Lust hat, das ganze Stück zu laufen. Kein Problem.  Dann nimmt man einfach das Boot. Bei Sils/Segl Maria befindet sich eine der Anlegestellen für das höchstgelegene Kursschiff Europas. Auf 1.800 m ü. M. schippert man gemütlich über Chastè, Plaun da Lej, Isola nach Maloja und von dort die gleiche Strecke zurück zum Bootshaus Sils/ Segl Maria. Es kann aber ziemlich windig werden!

Schweizer Fahnen im Wind – Anlegestelle nahe Sils/Segl Maria.

Ein ganz besonderer Wind

Nicht umsonst ist der Silsersee ein beliebtes Wassersportrevier. Hier weht in den Sommermonaten ständig der Malojawind, und der ist etwas ganz besonderes. Warum? Weil er in die falsche Richtung weht. Normalerweise bläst Talwind tagsüber talaufwärts und Bergwind nachts talabwärts“. Beim Malojawind ist umgekehrt. Er weht tagsüber talabwärts. Der Grund dafür liegt in der Topographie des angrenzenden Bergells und den unterschiedlichen thermischen Verhältnissen.

Das Bergell ist ein kurzes, steiles und tiefes Tal. Der Höhenunterschied zwischen Chiavenna in Italien und Maloja beträgt fast 1.500 Meter auf einer Distanz von nur 20 km. Die steilen Hänge des Bergells heizen sich vor allem im Sommer schon morgens sehr stark auf. Über dem Malojapass bildet sich ein Wärmetief und der „normale“ Talwind setzt ein. Wird der Wind durch die Hitze so stark, dass er über den Malojapass hinaus bläst, setzt er seinen Weg ins Oberengadin als Malojawind fort, dann aber talabwärts.

Der thermische Malojawind weht an sonnigen Tagen ab der Mittagszeit und kann Spitzenwerte von 30 Knoten (ca. 55 km/h) erreichen.

Auch von oben unglaublich schön

Der Silsersee ist Teil der Engadiner Seenplatte. Und wer diese von oben betrachten möchte, sollte unbedingt auf den Aussichtsberg Muottas Muragl fahren. Auf 2.453 m ü. M. bietet sich ein grandioses Panorama, vor allem bei Sonnenuntergang.

Toll ist es, den Panoramaweg von der Alp Languard bis zum Muottas Muragl zu laufen. Die Wanderung wird meistens mit Endpunkt Alp Languard beschrieben. Irgendwie unlogisch. Also einfach andersherum gehen. Die letzte Gondel der Standseilbahn Muottas Muragl fährt nämlich abends sehr viel später ins Tal zurück als der Sessellift auf der Alp Languard. Man kann also ohne Zeitnot auf dem Weg herumtrödeln und so lange wie man möchte die letzten Sonnenstrahlen des Tages über der Oberengadiner Seenlandschaft genießen.

Nimm Platz ...
… und genieße!

Images and Text © Simone Foedrowitz (F O T O H A B I T A T E). All Rights Reserved.

12 Comments

  1. Das Engadin bietet einfach eine geniale Landschaft und du hast sie toll eingefangen.

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    1. Danke! Ja, da kann ich nur beipflichten. Im Engadin kann man es gut länger aushalten.

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  2. Wunderschön, für mich ein Traumziel.
    Liebe Grüße Ariana

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    1. Und das mitten in Europa. Leider ziemlich hochpreisig. Aber die Alpen sind ja auch in D oder Österreich schön, z.B. Dachstein ☺️

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    2. Leider ist die Schweiz sehr hochpreisig und es gibt zum Glück Alternativen. 🙂🏞🌋

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  3. Das hat großen Spaß gemacht in einer Region, die mir aus meiner Jugend sehr vertraut ist. Ich habe dort schon zweimal mit meinen Eltern Urlaub gemacht, nicht weit von Maloja entfernt.

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    1. Das kann ich mir vorstellen. Man kann vieles in der Natur machen. Einfach total schön!

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  4. The humidity shows the layered mountains so beautifully. Lovely light, lovely views!

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    1. Thank you Sam!

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  5. Deine Bilder sind wunderschön, Dein Bericht sehr einladend ebenfalls an so eine Tour zu denken. Ich fürchte nur, ich müßte das Boot nehmen, in jedem Fall.
    Viele Grüße
    MAren

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    1. Auf dem Weg kannst Du ganz viele Pausen machen. Und wie gesagt, es gibt mehrere Anlegestellen. Es waren viele Seniorinnen und Senioren dort unterwegs. Diese Gegend ist durch die top Zug- und Busverbindungen hervorragend für gerade diese Zielgruppe geeignet. Dir ein schönes Wochenende!

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    2. Danke schön… Grüsslies zurück
      MAren

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